Man unterscheidet: handelt sich um Energievampiere nach deren Kontakt man sich schwach, niedergeschlagen und einfach nur kraftlos fühlt oder sind es Problem-Menschen, die hingegen sind noch viel gefährlicher, denn sie verbreiten Aggressionen.
"Geteiltes Leid ist halbes Leid" lautet ein Spruch. Jemand erzählt uns von seinem Leid und schon haben auch wir die Intensität des Problems in uns aufgenommen und die negative Energie überträgt sich wie ein Virus, der sich transparent in unsere Gedankenwelt bohrt und sich wie eine Silikonhaube auf unseren Kopf legt, der keine guten Gedanken mehr hervorsprießen lassen kann. Darum gute Nachricht! Sie haben keine Depression, sie haben bloß den falschen Gesprächspartner!
Geteiltes Leid ist doppelts Leid!
Für alle die gerne Sorglos leben wollen - hier ein Geheimtipp: man darf sich nie beschweren, vor allen Dingen darf man seine Probleme nicht mit anderen teilen. Denn in jenem Moment, wo wir eine Opferrolle einnehmen und von unserer aufgebrachten Gefühlswelt, einer anderen Person erzählen, verstärkt sich die Intensität des Problems.
Ich bin wie ein Karma - Chamäleon das Negativenergien aufsaugt. Ich merke wie die Probleme der anderen in mir zu Wut und Aggressionen führen. Und meistens frage ich mich, wieso die andere Person seine Fehler nicht erkennt und Probleme nicht zuallererst bei sich selber sucht und sie selbständig versucht zu lösen anstatt mir und allen Außenstehenden zu erzählen, was ihm gerade schlechtes widerfahren ist?
Es gab einige Menschen in meinem Umfeld, die waren so unausgeglichen, dass deren Pessimismus mich einfach nur fassungslos runterzog. Von solchen Menschen habe ich mich getrennt. Es gibt aber Menschen, wie zum Beispiel Eltern oder nahe Verwandte die wir nicht einfach so aus unserem Leben verbannen können. Aber wenn man reflektiert, was das Zuhören über fremde Probleme mit einem anstellt, ist es oft besser sich zu schützen. Zum Eigenschutz habe ich mich sogar oft von meinem Vater distanziert. Dieses Abschirmen ist aber keine Lösung, nur ein zeitlicher Übergang bis zur nächsten psychischen Belastungsprobe.
Wir müssen erkennen: wenn unsere Ratschläge nicht aufgenommen werden und die Rolle des Zuhörers in der endlos Schleife umherkreist, ist es an der Zeit Grenzen zu setzten und "Nein" zu sagen. Nein zu Themen die negative Gefühle hervorrufen und Nein zum Zuhören über Dingen, die uns selber belasten können und in uns Frust entstehen lässt, die die Wiederholungstäter in uns hinein infizieren.
Selbst Knigge hats noch nicht begriffen
Eine gewisse Zurückhaltung von Problemen... das sollte zum guten Ton gehören! Das sollte im Knigge aufgenommen werden! Seit ca. 15 Jahren muss man sich entschuldigen, wenn man nießt und kriegt kein "Gesundheit" gewünscht, lediglich ein verständnisvolles nicken. Nun ja manchmal. Ich selbst habe noch keines erhalten.
Die Begründung hierfür ist, dass man bereits im 17. Jahrhundert sich bekreuzigte und Gesundheit wünschte, wenn jemand anderes genießt hat, aber im Grunde sich selber nur Gesundheit wünschte. Das gilt nach den heutigen Benimmregeln, als egoistisch. Aber seine Probleme anderen zu erzählen, egal ob die es hören wollen oder nicht, das gilt momentan noch nicht als rücksichtslos.
War zuerst das Problem da oder der Mensch?
Früher hatte nur dieser Mensch ein Problem. Jetzt haben es alle, die ihm zugehört haben!
Und wegen einem Menschen leiden nun mehrere und das Problem maximiert sich. Das gilt insbesondere für den der über sein Problem gesprochen hat.
Ich habe eine Theorie die besagt, dass kleine Kinder nur deswegen anfangen zu weinen, weil sie den Schock des Schmerzes verspüren, ein Gefühl das sie vorher noch nicht gekannt haben. Erwachsene jedoch weinen nicht und meist nicht deshalb, weil es sie nicht schmerzt, sondern weil sie das Gefühl des Schmerzes bereits kennen und mehrere Male erlebt haben. Also lernt man demnach aus Erfahrungen.
Man kann sich nicht immer vor Problemtypen schützen, aber man sollte lernen sich abzugrenzen und eine Barriere zwischen dem Redenden und dem Zuhörer zu schaffen. Erwachsene müssen an einem gewissen Punkt im Leben einfach mal begreifen, wie das Spiel läuft und aufhören zu jammern und anderen ihr Leid aufzudrängen und Leidenskomplizen zu suchen. Doch das innere Kind dieser egoistischen Erwachsenen schreit nach Trost und Beistand. Also sagt man als Zuhörer: "Nein, über dieses Thema möchte ich mit dir weder sprechen, noch dir zuhören." Schließlich steht die eigene Lebensenergie auf dem Spiel, die vergiftet werden kann, aufgrund dieser Grenzüberschreitung.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich
Man muss im Laufe seines Lebens eine Methode finden, wie man mit Problemen umgehen soll!
Für den Zuhörer - Variante Nummero Uno: Man macht sich Gedanken über das Problem und sucht nach einer Lösung, wie man dem Menschen helfen kann. Dann stellt man sich vor, wie eine Komplikation auftritt und der Mensch einen beschuldigt nur noch alles schlimmer gemacht zu haben, dann macht man sich klar, dass man nicht helfen kann und lässt die Idee zu helfen einfach fallen.
Für den Problem-Typen Variante Nummero Zwo: 1. Das Problem akzeptieren 2. Ruhe bewahren 3. Nach einer Lösung suchen 4. Problem lösen.
Wenn man keine Lösung kennt, kann man ja fragen, es gibt genug Menschen die einen gerne unterstützen, und einen Tipp parat haben. Das verhilft sogar der Beziehung zu einer harmonischen Aufrechterhaltung. Das Klagen jedoch schafft Distanz, es überfordert und maximiert das Problem.
Wie wärs also, wenn man zur Abwechslung anstatt Leid teilt, mal Freude teilt, denn geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude.
Anastasia Weimer
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