Ich bin hormonabhängig! Warum sind Sie geschockt? Sie sind es doch auch! Wir alle brauchen Cholecalciferol.
Der Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Nicolai Worm meint, dass die beste Tageszeit zur Produktion von Vitamin D zwischen 10 und 14 Uhr liegt. Es reicht, sich 15 Minuten der Sonne auszusetzen – vorausgesetzt, man hat sich nicht vorher mit Sonnenschutzmittel eingecremt. Denn bereits ab einem Lichtschutzfaktor von 10 wird das Sonnenlicht größtenteils reflektiert, wodurch die Vitamin-D-Produktion erheblich beeinträchtigt wird.

Viele Menschen verbringen lange Stunden vor Bildschirmen und meiden dabei oft das Tageslicht – insbesondere zwischen 10 und 14 Uhr, wenn die Sonne am stärksten scheint. Hinzu kommt, dass eine zunehmend industrielle Ernährung den Körper nicht immer optimal unterstützt. Solch ein Lebensstil kann schleichend das Immunsystem schwächen, ohne dass es sofort bemerkt wird.
Oft wird die Ursache für den Energieverlust zunächst in mentalen Belastungen vermutet. In der Suche nach Lösungen greifen einige zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Wände werden in warme Farben gestrichen, um das Gemüt aufzuhellen, oder Kleidung in leuchtenden Tönen wie Rot angeschafft, um Energiezentren zu stimulieren. Andere trennen sich von alten Gegenständen, verändern ihre Einrichtung oder ziehen sogar um, wenn die Umgebung als belastend empfunden wird.
Doch all diese Maßnahmen zielen darauf ab, dem Gefühl des Energieverlustes entgegenzuwirken – oft ohne die eigentlichen Ursachen zu erkennen.
ES beeinflusst Immunsystem und Psyche
Manchmal wird Antriebslosigkeit schnell als ein Mangel an emotionalen oder sozialen Bedürfnissen interpretiert – Liebe, Aufmerksamkeit, Geborgenheit. Vielleicht fehlt eine enge Beziehung, die zuvor Kraft und Energie gespendet hat, und das Gefühl der Leere verstärkt sich mit der Zeit. Selbstmitleid kann sich breitmachen, und die Fähigkeit, Glück zu empfinden oder es überhaupt anstreben zu wollen, nimmt ab.
Mit der Zeit treten körperliche und psychische Symptome auf: schnelle Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, langsame Reaktionen bei einfachen Handlungen wie das Zuknöpfen eines Knopfes. Gedanken driften ab, begleitet von der spürbaren Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt. Atemnot, ein Gefühl von Schwere auf der Brust, Muskelzittern – all das kann auftreten und den Eindruck einer tiefen Depression vermitteln.
Hinzu kommen Panikattacken, die sich in körperlichen und psychischen Reaktionen zeigen: nächtliche Halluzinationen oder das Gefühl, nicht allein im Raum zu sein. Was zunächst banal erscheint, kann sich zu intensiver Angst steigern, die das Einschlafen unmöglich macht. Viele Menschen mit solchen Symptomen suchen Hilfe bei Antidepressiva, da sie keinen anderen Ausweg sehen.
Was oft übersehen wird, ist die Möglichkeit, dass diese Symptome auf körperliche Ursachen zurückzuführen sein könnten – wie etwa einen Vitamin-D-Mangel. Da solche Symptome in ihrer Vielseitigkeit leicht auf andere Krankheiten hinweisen können, ist die Selbstdiagnose schwierig. Häufig führen Selbstanalysen, unterstützt durch Online-Recherchen, zu Fehlschlüssen, wie etwa einer vermuteten Diabetes.
Es zeigt, wie wichtig es ist, auf körperliche Signale zu achten und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, statt vorschnell Schlüsse zu ziehen.

Eine Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis, USA, hat bereits 2006 einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und psychischem Wohlbefinden nachgewiesen.
Wenn in einem gesunden Körper ein verstörter Geist ruht, sollte zunächst immer eine Blutuntersuchung in Betracht gezogen werden!
Das Glückshormon
Nur 40 % der Deutschen haben einen guten Vitamin-D-Wert. Aber was ist mit den anderen 60 %? Viele von ihnen könnten fälschlicherweise denken, sie seien depressiv. Tatsächlich neigen Ärzte oft dazu, bei Beschwerden wie Stimmungsschwankungen und Erschöpfung Antidepressiva – auch auf Kräuterbasis – zu verschreiben. Patienten werden so schnell in die Schublade „psychisch krank“ gesteckt.
Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen die Kosten für eine Blutuntersuchung scheuen. Etwa 30 Euro für eine Vitamin-D-Analyse empfinden sie als zu teuer. Dabei wäre genau diese Untersuchung eine sinnvolle Investition in die eigene Gesundheit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit rund 350 Millionen Menschen an Depressionen leiden. Bei jungen Menschen verdoppelt sich das Risiko für Depressionen, wenn der Vitamin-D-Spiegel zu niedrig ist.
Vitamin D ist essenziell, denn es schützt unser Nervensystem und beeinflusst unser psychisches Wohlbefinden. Es reguliert den Serotonin-Spiegel, der für die Informationsverarbeitung im Gehirn wichtig ist, und erhöht den Dopamin-Spiegel, der unsere Lernfähigkeit unterstützt. Dopamin wird mithilfe eines Enzyms in Noradrenalin umgewandelt – ein Stoff, der für Aufmerksamkeit und angemessene Reaktionen in gefährlichen Situationen sorgt. Diese Prozesse im Gehirn haben tiefgreifende Auswirkungen auf unsere psychische Verfassung.
Glück gibt es zwar nicht auf Rezept, doch die Behandlung von Vitamin-D-Mangel ist möglich. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist kein Allheilmittel, aber ein entscheidender Schritt, um körperliche und psychische Beschwerden besser in den Griff zu bekommen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie
ihren Arzt oder Apotheker.
Anastasia Weimer
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